Interhyp-Zinsupdate: Immobilienkauf wieder planbarer und leistbarer

Laut dem Vermittler für private Baufinanzierungen Interhyp ist der Immobilienkauf wieder planbarer und leistbarer. In seinem jüngsten Zinsupdate gibt das Unternehmen Einschätzungen und Tipps rund um Finanzierung, Zinsentwicklung und Immobilienmarkt.

„Wir sehen eine bessere Leistbarkeit als 2023 und deutlich mehr Planbarkeit als in den letzten Jahren“, so Mirjam Mohr, Vertriebsvorständin bei Interhyp Gruppe. Aktuell träfen Faktoren aufeinander, die Kaufen wieder attraktiver machen und gute Chancen eröffnen:

  • ein Zwischentief mit deutlich niedrigeren Bauzinsen als noch vor drei Monaten,
  • gesunkene Immobilienpreise und bessere Verhandlungsmacht bei Kaufinteressierten,
  • mehr Immobilienangebot im Markt und längere Verweildauer der Objekte,
  • deutlich steigende Mieten.

Sparchancen im Zins-Zwischentief

Seit Anfang November 2023 sind die Bauzinsen laut Interhyp je nach Laufzeit um etwa 0,8 Prozentprunkte gesunken: von 4,2 auf aktuell 3,4 Prozent für 10-jährige Darlehen. Für Kaufinteressierte ist das eine gute Nachricht, denn Baugeld wird dadurch deutlich günstiger. Besonders stark fällt der Zinseinsparungseffekt in den Metropolen aus, da hier die Kaufpreise und damit auch die durchschnittlichen Darlehenssummen am höchsten sind. Häuser bieten dementsprechend größeres Sparpotenzial als Wohnungen.

Steckt man die gesparten Zinsen direkt in die Tilgung des Baufinanzierungskredits und trifft man die Annahme, dass der Refinanzierungszinssatz dem aktuellen Zinssatz von heute entspricht, ergeben sich für die gesamte Kreditlaufzeit interessante Zahlen. So sparen sich Käufer, die jetzt eine Wohnung in Berlin kaufen, über die gesamte Kreditlaufzeit durchschnittlich 54.243 Euro an Zinsen im Vergleich zum vergangenen November. In München sind es sogar 67.759 Euro, in Leipzig 43.216 Euro.

Insgesamt ist gerade ein guter Zeitpunkt, sich mit einem Immobilienerwerb zu beschäftigen, denn die Preise haben laut dem Interhyp-Immobilienpreisindex trotz der gefallenen Zinsen noch nicht wieder flächendeckend angezogen. Wie lange das so bleibt, lässt sich nicht exakt vorhersagen.

Wie geht es mit den Zinsen weiter?

Die meisten Kreditinstitute aus dem monatlichen Interhyp-Zinspanel verorten das Zinsniveau mittel- bis langfristig auf gleichbleibendem Niveau. Schwankungen rund um die Marke von 3,5 Prozent sind dabei je nach Entwicklung der Inflation, Nachrichtenlage und Agieren der Notenbanken möglich.

„Die Inflation im Euroraum und in den USA befindet sich tendenziell weiter auf dem Rückzug und lässt Spekulationen über deutliche Zinssenkungen zu. Die aktuelle Erwartung der Finanzmärkte ist, dass die EZB im kommenden Jahr die Zinsen massiv senken wird. Dies hat insbesondere zum Jahresende 2023 zu einem deutlichen Rückgang der Anleiherenditen aber auch der Baufinanzierungszinsen geführt“, erklärt Jochen Bartz von der Santander Consumer Bank AG.

„Wir sind etwas abwartend, gehen allerdings derzeit eher davon aus, dass die EZB zunächst die wirtschaftliche Entwicklung beobachten und ihre Geldpolitik datenabhängig ausrichten wird. Daher sind mögliche Zinssenkungen vermutlich erst ab dem Sommer realistisch. Aktuell erwarten wir zwei Zinssenkungen á 25 Basispunkte. In naher Zukunft dürften sich die Baufinanzierungszinsen daher unter Schwankungen tendenziell seitwärts bewegen. In sechs bis zwölf Monaten könnten sich die 10-jährigen Zinsen voraussichtlich in einem Bereich von 3 % bis 3,5 % bewegen“, so Bartz.

Sparen mit Fördertöpfen

Diese Programme laufen trotz Haushaltsdebatte weiter:

  • Wohneigentum für Familien (WEF)
  • Klimafreundlicher Neubau (KfW 287)
  • BAFA-Förderung für Energieberatung
  • Förderungen rund um den Heizungstausch: BAFA-Förderung für Einzelmaßnahmen, KfW-Ergänzungskredit, KfW-Zuschussförderung

Hier sieht es schlecht aus:

  • KfW-Barrierereduzierung – Investitionszuschuss (455-B)
  • KfW-Einbruchschutz – Investitionszuschuss (455-E)
  • Geplantes KfW-Programm „Jung kauft Alt“

„Die Förderlandschaft in Deutschland bietet Chancen“, sagt Markus Ramspeck, Produktmanager Interhyp AG. „Natürlich mussten die Programme Federn lassen, aber die Einsparungen hätten grober ausfallen können. Umso wichtiger ist es, die Fördertöpfe jetzt in Anspruch zu nehmen. Kombiniert man bestmöglich gestaltete Förderkonzepte mit bestmöglichem Time-Management bei der Darlehensentscheidung, schont man den eigenen Geldbeutel immens. Anders gesagt: Zinsdellen nutzen UND Förderungen ausschöpfen ist das Ziel!“