Das aktuelle „WohnBarometer“ des Portals ImmoScout24 für das dritte Quartal 2024 zeigt stabile Preisentwicklungen für Wohnungen und Einfamilienhäuser im Neubau und Bestand. Günstigere Zinsen kurbeln den Kaufmarkt weiter an: Nach einer kurzen Phase des Abwartens auf weitere Zinssenkungen im Sommer, erlebt die Kaufnachfrage seit September einen deutlichen Aufschwung. Im September senkte die Europäische Zentralbank (EZB) den Leitzins um 0,25 Punkte auf 3,5 Prozent.
„Die weiteren Zinssenkungen der EZB sind ein weiterer positiver Impuls für den Kaufmarkt. Die Nachfrage hat im September deutlich angezogen. Die Angebotspreise sind entsprechend stabil und zeigen in einigen Metropolen bereits einen Aufwärtstrend“, sagt Gesa Crockford, Geschäftsführerin bei ImmoScout24. „Am Markt wird erkannt, dass jetzt der richtige Zeitpunkt ist, um zu kaufen bevor die Preise vermutlich wieder noch deutlicher steigen.“
Nachfrage liegt deutlich über Vorjahresniveau
Nachdem die Nachfrage nach Immobilien zum Kauf von Januar bis Mai dieses Jahres deutlich zunahm, legte sie bis August zunächst eine Verschnaufpause ein. Viele Kaufinteressierte hofften auf weitere Zinssenkungen durch die EZB. Mit der Zinssenkung Anfang September zieht die Nachfrage, gemessen an den Kontaktanfragen bei ImmoScout24, deutschlandweit wieder deutlich an – um plus 9 Prozent innerhalb eines Monats.
In den acht Metropolen Deutschlands sowie im Umland der Metropolen verzeichnet der September die stärkste Nachfrage des Jahres, sodass die Nachfrage in den Großstädten um 28 Prozent und im Umland um 22 Prozent höher ist als vor einem Jahr. Über das Vorjahresniveau steigt sie auch in den anderen Städten (+26 %) und im ländlichen Raum (+21 %).
Stabile Preise für Bestandswohnungen zum Kauf in allen 8 Metropolen
Im bundesweiten Schnitt steigen die Angebotspreise für Bestandswohnungen im dritten Quartal um 1,5 Prozent. In Stuttgart und Düsseldorf klettern die Preise um 1,4 beziehungsweise 2 Prozent innerhalb eines Quartals. In den anderen sechs Metropolen sind die Preise im Vergleich zum Vorquartal nahezu unverändert, was für die Stabilisierung des Marktes spricht: Während Berlin (-0,1 %), Köln (-0,1 %) und Hamburg (-0,4 %) geringfügige Ausschläge nach unten verzeichnen, zeigen Leipzig (+0,3 %), München (+0,7 %) und Frankfurt am Main (+0,7 %) leichte Tendenzen nach oben.
Auf Jahressicht verstetigt sich der Aufwärtstrend: In Köln liegen die Preise mit einem Plus von 5 Prozent am deutlichsten über den Vorjahreswerten. In München kostet eine Eigentumswohnung im Bestand 4,4 Prozent mehr als vor einem Jahr. Der Quadratmeterpreis kratzt hier an der 8.500-Euro-Marke. Lediglich in Frankfurt am Main liegen die Preise mit minus 1,3 Prozent noch knapp unterhalb des Vorjahres.
Neubauwohnungen in 4 von 8 Metropolen mit Preiszuwächsen innerhalb eines Jahres
Die Preise für Neubauwohnungen bewegen sich innerhalb des dritten Quartals sowohl deutschlandweit (+0,2 %) als auch in den Metropolen seitwärts. Stuttgart mit minus 0,6 Prozent verzeichnet dabei eine leichte Bewegung nach unten. Frankfurt am Main und Düsseldorf folgen mit minus 0,5 Prozent. Die positiven Bewegungen reichen von plus 0,1 Prozent in Hamburg bis plus 0,6 Prozent in München.
Im Jahresvergleich zeigen vier von acht Metropolen deutliche Preiszuwächse: Während Neubauwohnungen in München (+5,5 %), Berlin (+5,2 %), Köln (+3,1 %) und Leipzig (+2,4 %) teurer sind als vor einem Jahr, können Kaufsuchende in Frankfurt am Main (-2,2 %), Stuttgart (-1,7 %) und Düsseldorf (-1,6 %) im Vergleich zum Vorjahresquartal noch etwas sparen.
Preise für Einfamilienhäuser steigen besonders in Stuttgart, Köln & Leipzig
Die Preise für Bestandshäuser liegen in vier Metropolen über den Vorquartalswerten: Leipzig verzeichnet ein Plus von 2,2 Prozent, Köln folgt mit 1,8 Prozent, Hamburg mit 1,6 Prozent und Stuttgart mit 1,3 Prozent. In Frankfurt am Main hingegen sinken die Preise um 1 Prozent. In den übrigen Städten bleiben die Preisbewegungen im dritten Quartal gering. Das Gleiche gilt für den deutschlandweiten Preisschnitt (-0,4 %).
Auf Jahressicht liegen die Preise in Stuttgart und Köln aufgrund der positiven Quartalsentwicklung jeweils um über 6 Prozent höher als im Vorjahr. Leipzig verbucht einen Preisanstieg von 2,9 Prozent innerhalb eines Jahres. In München (-2,0 %), Frankfurt am Main (-1,6 %) und Hamburg (-1,4 %) sind die Preise im Jahresvergleich noch leicht rückläufig.
Neugebaute Häuser kosten in 5 von 8 Metropolen mehr als im Vorjahr
Im Vergleich zum Vorquartal steigen die Preise für neugebaute Einfamilienhäuser deutschlandweit um 2,1 Prozent. Ähnlich sieht die Entwicklung in drei Metropole aus: In Stuttgart legen die Preise um 2,3 Prozent zu, während sie in Berlin und Hamburg jeweils ein Plus von 1,2 Prozent verzeichnen. In den übrigen fünf Städten bewegen sich die Preise weitgehend auf dem Niveau des Vorquartals oder fallen leicht, wie in München und Frankfurt am Main mit einem Minus von 0,9 Prozent.
Auf das gesamte Jahr gesehen, liegen die Preise in fünf von acht Metropolen über dem Vorjahresniveau. Stuttgart verzeichnet dabei den größten Zuwachs mit 8,9 Prozent. In Berlin und Leipzig steigen die Preise um jeweils 3,6 Prozent. Auch in Köln mit einem Plus von 2,0 Prozent sowie in München mit 1,1 Prozent übertreffen die Neubauhauspreise im dritten Quartal 2024 die des Vorjahres. Rückgänge verzeichnen hingegen Hamburg mit -2,9 Prozent und Düsseldorf mit -2,4 Prozent.