Europäische Wohnungspreise stabilisieren sich, hinken aber dem Mietwachstum hinterher

Die Nachfrage nach Wohnraum in den europäischen Großstädten und Ballungsgebieten bleibt hoch und befeuert Mietsteigerungen. Die Preisentwicklung für Eigentumswohnungen ist nach dem Abschwung in den vergangenen Quartalen in einer Stabilisierungsphase. Die hohe Inflation belastet die Haushaltsnettoeinkommen und sorgt gemeinsam mit der Preisentwicklung der vergangenen Jahre und den gestiegenen Finanzierungskosten für deutliche Zurückhaltung bei privaten Käufern.

Das sind die zentralen Ergebnisse eines Reports von Catella Research, in dem die Wohnungsmärkte von 63 Städten in 20 europäischen Ländern analysiert werden.

Thomas Beyerle, Head of Catella Group Research: „Mit der Stabilisierung der Finanzierungskonditionen Ende 2023 nimmt auch die Nachfrage im Wohneigentumssegment wieder etwas zu. In der Folge scheinen die Preise für Eigentumswohnungen ihren Boden gefunden zu haben. Die geringe Bautätigkeit in ganz Europa wird dazu führen, dass sich dieser Trend voraussichtlich verstetigt. Die Spitzenrenditen haben in einigen Ländern wie Finnland und den Niederlanden ihren vorläufigen Höhepunkt erreicht und werden in eine Seitwärtsbewegung übergehen.“

Lars Vandrei, Senior Research Manager bei Catella Residential Investment Management, ergänzt: „Es gibt nach wie vor einen deutlichen Mangel an Wohnungsneubau insbesondere in den europäischen Großstädten und Ballungsgebieten, und aktuelle Baugenehmigungszahlen lassen mittelfristig nicht auf eine Belebung der Baudynamik hoffen. Im Gegenteil, das Problem der Wohnungsknappheit dürfte sich zunächst noch verschärfen und Mieten weiter steigen lassen.“

In allen untersuchten deutschen Top-7-Städten Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, München und Stuttgart sind die Mieten gestiegen. München weist mit 22,40 €/m² (+0,70 €/m) das mit Abstand höchste Mietniveau auf, gefolgt von Frankfurt a.M. mit 18,20 €/m² (+0,80 €/m²).

In Düsseldorf sind die Mieten mit durchschnittlich 13,70 €/m² (0,80 €/m²) unter den betrachteten Städten am niedrigsten.

Auch bei den Kaufpreisen liegt München an der Spitze der deutschen Städte. Eine Eigentumswohnung (alle Baujahre) kostete im 1. Quartal 2024 im Durchschnitt 9.620 €/m² (+250 €/m²). Dahinter folgt Frankfurt a.M. mit einem Durchschnittspreis von 6.870 €/m² (+200 €/m²).

Mit 4,1 Prozent (+30 Basispunkte) lässt sich die geringste Spitzenrendite in München erzielen. Die attraktivste Spitzenrendite weist Düsseldorf mit 4,9 Prozent (+50 Basispunkte) auf.