Prognose: Preise für Anlageimmobilien stabilisieren sich ab Frühjahr 2024

Der Markt für wohnwirtschaftliche Kapitalanlagen wird sich voraussichtlich ab Frühjahr 2024 in vielen Städten beleben und preislich wieder stabilisieren. Das prognostizieren die Analysten von Engel & Völkers Commercial in ihrem aktuellen Marktbericht für Wohn- und Geschäftshäuser.

Die Transaktionszahlen seien 2023 zwar das zweite Jahr in Folge gesunken, der Zinstrend und die Stimmung am Markt zum Jahresende wiesen aber auf ein Wiedererstarken des Investmentmarktes im Jahr 2024 hin, so Engel & Völkers Commercial.

Rückblick 2023: Angebotspreis bei knapp 2.000 €/m²

Im zweiten Halbjahr 2023 lag der durchschnittliche Angebotspreis für Wohn- und Geschäftshäuser laut den Analysten im Bestand bei 1.948 Euro pro Quadratmeter. Im Vergleich zum Vorjahreshalbjahr sind dies rund 6,2 Prozent weniger.

Auffällig ist der Auswertung zufolge, wie stark die Angebotspreise vom energetischen Zustand eines Wohn- und Geschäftshauses abhängen. So konnten beispielsweise wohnwirtschaftliche Anlageimmobilien mit der Energieeffizienzklasse A mit rund 3.690 Euro fast das Doppelte des durchschnittlichen Quadratmeterpreises der Effizienzklasse H erzielen.

Angebotsmieten im Bestand um 5,2 % gestiegen

Im Hinblick auf ein Investment und die zu erwartende Rendite sind die erzielbaren Mieten in einem Wohn- und Geschäftshaus eine der wichtigsten Kennzahlen. Im zweiten Halbjahr 2023 lag die durchschnittliche Angebotsmiete (bei Bestandswohnungen) bundesweit bei 9,55 Euro pro Quadratmeter. Verglichen mit der zweiten Hälfte 2022 sei das ein Plus von 5,2 Prozent, berichtet Engel & Völkers Commercial.

Investierende profitieren von höheren Renditen

Sinkende Kaufpreise und steigende Wohnungsmieten: Dieser Trend habe 2023 für wachsende Renditen gesorgt, so die Branchenexperten. Selbst in A-Städten (Berlin, Düsseldorf, Frankfurt/Main, Hamburg, Köln, München, Stuttgart) liege die durchschnittliche Bruttoanfangsrendite aktuell bei 4,2 Prozent. In D-Städten, zu denen beispielsweise Göttingen, Jena und Oberhausen zählten, erreiche sie sogar rund 6 Prozent (beide Zahlen bezogen auf gute Wohnlagen).

Ausblick 2024

Für das laufende Jahr geht Engel & Völkers Commercial im Bereich der Immobilieninvestments von einer leichten Belebung aus. Einen wichtigen Grund sehen die Analysten in der rückläufigen Inflationsrate im Euroraum, die möglicherweise bereits im Frühjahr mit Leitzinssenkungen einhergeht. Von den Finanzmärkten wird dies jetzt schon eingepreist: Der effektive Jahreszins für Baufinanzierungen mit zehnjähriger Laufzeit betrug im Dezember 2023 bereits deutlich unter 4 Prozent.

Während sich bei den Preisen im Frühjahr 2024 den Analysten zufolge voraussichtlich die Bodenbildung vollzogen haben wird, werden die Wohnungsmieten im Jahresverlauf weiter stark ansteigen. Die Gründe lägen in der hohen Wohnungsnachfrage aufgrund steigender Bevölkerungszahlen und fehlendem Neubau. Kaufinteressierten biete sich 2024 ein günstiger Zeitpunkt für ein Wohninvestment, der vergleichsweise hohe Renditen und niedrigere Kaufpreise mit moderaten Finanzierungsbedingungen vereint.