Nach Angaben des Deutsche Anlage-Immobilien Verbundes (DAVE) ist nach dem Jahreswechsel eine leichte Belebung des Immobilienmarktes sowohl in Deutschland als auch in Österreich spürbar. Dafür geben die DAVE-Partner besonders zwei Gründe an.
„Die leicht gesunkenen IRS-Sätze sowie die Erwartungshaltung einer Leitzinssenkung gegen Mitte des Jahres führen insgesamt zu mehr Bewegung im Markt“, so Daniel Triffterer, DAVE-Partner aus Salzburg und Wien. DAVE-Partner Sven Keussen ergänzt: „Zudem realisieren potenzielle Verkäufer, dass das Preisniveau weiterhin sinkt. Die Preise haben sich bereits 2023 reduziert, aber die Talsohle ist noch nicht erreicht. Dieser Preisrückgang führt ebenfalls zu mehr Bewegung im Markt.“
„2024 werden sich Käufer und Verkäufer in ihren Vorstellungen zunehmend annähern, in konkrete Verhandlungen begeben sowie an vielen Stellen auch wieder Abschlüsse tätigen“, prognostiziert DAVE-Partner Jens Lütjen.
Insgesamt sind die Preise für Anlageimmobilien laut DAVE vom höchsten Preisniveau seit ein bis zwei Jahren ungefähr auf das Preisniveau von 2016 (gemäß den Multiplikatoren) gefallen. Es sei mit weiter nachgebenden Preisen zu rechnen, wenn die Zinsen nicht weiter nachgeben.
Die Investoren seien in Wartestellung, so DAVE. Bei geringeren Preisen oder einem nachgebenden Zinssatz könnte es so zu einem Aufschwung im zweiten Halbjahr kommen.
Wie schon in 2023 sind laut DAVE auch dieses Jahr ESG-konforme Immobilien (ESG = Environmental, Social, Governance, deutsch: Umwelt, Soziales und Unternehmensführung) die Top-Produkte des Jahres. Wieland Münch, Partner von DAVE aus Bonn: „Neben hohen Eigenkapitalanforderungen stellen besonders die Banken in dem Bereich energetischer Zustand sehr strenge Anforderungen.“
Schnellere Erholung der Nachfrage nach Bestandsimmobilien erwartet
Aufgrund der hohen Verunsicherung der Investoren in die politischen Rahmenbedingungen und unter anderem wegen des ungebrochenen, verhältnismäßig hohen Preisniveaus von Neubauimmobilien, rechnen die DAVE-Partner mit einer schnelleren Erholung der Nachfrage nach Bestandsimmobilien und einer dynamischeren Stabilisierung der Preise in diesem Segment. Hier würden Modernisierungen und energetische Sanierungen im Fokus stehen, damit diese Immobilien ihren Wert erhalten oder steigern.
Corvin Tolle, Partner von DAVE aus Berlin: „Für unsere Branche steht Planungssicherheit bei politischen Entscheidungen ganz oben auf der Prioritätenliste. Was wir besonders im letzten Jahr gesehen haben, war genau das Gegenteil: Eine angekündigte Sonder-Afa, die Hoffnung für die Bauwirtschaft hat aufkommen lassen, wurde wieder gestrichen. Das Gleiche gilt für das Heizungsgesetz, das hohe Wellen geschlagen hat und zum Glück wieder abgeschwächt wurde. Jetzt kommt endlich das Thema verkürzte Zeiten für B-Pläne wieder auf den Tisch, auch hier muss was passieren.“
Guido Stracke, Geschäftsführer von DAVE resümiert: „Die Transformation, die die Immobilienbranche gerade erfährt, ist noch lange nicht abgeschlossen. Aber die Anzeichen, dass wieder Bewegung auf den Markt gekommen ist, lässt uns Licht am Ende des Tunnels sehen.“
Der Deutsche Anlage-Immobilien Verbund (DAVE) ist ein Zusammenschluss von 12 Immobiliendienstleistungsunternehmen mit rund 600 Experten an 37 Standorten. Die DAVE-Partner vertreten die Interessen von Unternehmen, Institutionen, Erbengemeinschaften und Privatpersonen sowohl als Käufer als auch als Verkäufer.