Nach einem Jahr geprägt von Zurückhaltung zeigt das ImmoScout24-„WohnBarometer“ für das vierte Quartal 2023 einen klaren Aufwärtstrend der Angebotspreise im Bereich Neubau. Auch bei Bestandsimmobilien ist der Trend positiv. Es gibt nur noch vereinzelt Preisabschläge. Die Nachfrage nach Eigentumswohnungen im Bestand steigt bundesweit deutlich an. Das Immobilienangebot auf ImmoScout24 ist weiterhin doppelt so hoch wie Anfang 2022.
„Angesichts der gesunkenen Inflationsrate und der wieder stabileren Zinslage kehrt eine gewisse Planungssicherheit und damit auch die Kaufnachfrage zunehmend zurück. Für viele rückt der Traum vom Eigenheim wieder ein Stück näher“, sagt Gesa Crockford, Geschäftsführerin von ImmoScout24. „Noch ist ein Angebotsüberhang im Markt. Dieser wird bei steigender Nachfrage jedoch ab der zweiten Jahreshälfte beginnen sich abzubauen. Es ist nicht davon auszugehen, dass die Preise nochmal so spürbar nachgeben werden wie im zweiten Halbjahr 2022.“
Nachfrage bundesweit sowie in Metropolen steigend
Die Nachfrage im Kaufmarkt nahm laut der Auswertung auch im vierten Quartal 2023 weiter stark zu. Für Eigentumswohnungen im Bestand zog die Nachfrage in allen acht Metropolen, inklusive Leipzig, im Vergleich zum Vorquartal an und lag in Hamburg, Köln, München, Frankfurt am Main und Berlin deutlich über dem Vor-Corona-Niveau von Ende 2019.
Die Nachfrage nach Neubauwohnungen stieg im Vergleich zum dritten Quartal in Stuttgart, München und Berlin. In Düsseldorf und Leipzig ging die Nachfrage im Quartalsvergleich leicht zurück und lag noch unter dem Niveau von Q4 2019. In den anderen drei Metropolen blieb die Nachfrage auf dem Niveau des Vorquartals.
Einfamilienhäuser erlebten in sechs von acht Metropolen einen deutlichen Nachfrage-Zuwachs im vierten Quartal 2023. Einen regelrechten Boom zeigten Bestandseinfamilienhäuser in München, wo die Nachfrage im vierten Quartal 2023 rund 56 Prozent über der Nachfrage des vierten Quartal 2019 lag.
Deutschlandweit ziehen die Angebotspreise wieder an
Die Angebotspreise für Einfamilienhäuser bewegten sich sowohl für Bestandsimmobilien als auch für Neubauimmobilien im vierten Quartal 2023 deutschlandweit zwischen 0,5 und 1,4 Prozent nach oben.
Auch die Preisentwicklung bei Neubau-Eigentumswohnungen zeigte ein Plus, und zwar von 1,0 Prozent zum Vorquartal. Der Angebotspreis für Neubauwohnungen lag bei 4.114 Euro pro Quadratmeter und damit rund 2,4 Prozent über dem Preisniveau des vierten Quartals 2022.
Nur die Preise für Eigentumswohnungen im Bestand bewegten sich seitwärts mit einem leichten Minus von 0,2 Prozent. Der Angebotspreis für Bestandswohnungen betrug daher durchschnittlich 2.476 Euro pro Quadratmeter und lag somit 1,6 Prozent unter dem Vorjahreswert.
Angebotspreise für Neubau-Eigentumswohnungen in Metropolen übertreffen Vorjahreswerte
Die Preise für Neubauwohnungen legten im vierten Quartal 2023 leicht zu und lagen damit in allen acht Metropolen auf beziehungsweise über den Vorjahreswerten. In Berlin und Frankfurt am Main waren die Angebotspreise im Jahresvergleich konstant.
Den deutlichsten Preiszuwachs unter den Metropolen erfuhr Leipzig mit einem Plus von 10,0 Prozent im vierten Quartal 2023 im Vergleich zum Vorjahresquartal. Mit einem durchschnittlichen Angebotspreis von 5.039 Euro pro Quadratmeter überschritt die sächsische Hauptstadt erstmals die 5.000-Euro-Marke.
Hamburg verzeichnete im Jahresvergleich mit einem Zuwachs von 3,9 Prozent den zweitstärksten Preisanstieg unter den acht Metropolen und landete mit einem Quadratmeterpreis von 6.589 Euro im Metropolenranking auf dem dritten Platz – vor Düsseldorf, wo der Quadratmeter für 6.575 Euro angeboten wurde. Köln legte im Jahresvergleich 3,4 Prozent zu und lag mit einem Quadratmeterpreis von 5.912 Euro noch knapp unterhalb der 6.000-Euro-Marke auf Platz sieben.
Angebotspreise für Bestandswohnungen verzeichnen im Jahresvergleich leichte Abschläge
Die Preise für Bestandswohnungen lagen in sieben von acht Metropolen 0,9 bis 9,0 Prozent niedriger als im Vorjahreszeitraum. Lediglich in Hamburg bewegten sich die Angebotspreise im vierten Quartal 0,5 Prozent über dem Vorjahrsniveau.
In Frankfurt am Main war der größte Preisrückgang mit minus 9,0 Prozent zu verzeichnen. In der Finanzmetropole lag der Angebotspreis im vierten Quartal bei rund 5.164 Euro pro Quadratmeter. Damit blieb Frankfurt am Main die zweitteuerste Metropole Deutschlands.Nur München war trotz Preisabschlag von 2,9 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal noch deutlich teurer. In der bayerischen Hauptstadt wurde der Quadratmeter für 8.330 Euro angeboten und kostete damit circa doppelt so viel wie in Köln.
In Leipzig war der Preisabschlag mit minus 0,9 Prozent am geringsten. Der Quadratmeter war hier mit 2.806 Euro am günstigsten und lag nur 330 Euro über dem deutschlandweiten Durchschnitt.