Kamin und Kaminofen – sicher heizen mit Holz

Der Trend „Heizen mit Holz“ ist nach wie vor ungebrochen. Doch Kaminöfen und vor allem offene Kamine können im Winter schnell zur Brandgefahr werden, wenn grundlegende Sicherheitsregeln missachtet werden.

Brandschutz beginnt im Wohnraum

Die Rauchmelderpflicht gilt in allen Bundesländern für Schlafzimmer, Kinderzimmer und Flure in Wohnungen, die als Flucht- bzw. Rettungswege dienen. Nur in wenigen Ländern (Berlin und Brandenburg) gilt die Pflicht auch in Wohnräumen.
In Haushalte, in denen jedoch ein Kamin oder ein Ofen betrieben wird, sollten – ob Pflicht oder nicht – Rauchmelder zur Grundausstattung gehören. Sie schlagen frühzeitig Alarm, falls Rauch durch einen beeinträchtigten Abzug in den Raum gelangt – ein lebenswichtiger Hinweis bei gefährlicher Qualmentwicklung im Wohnbereich.

In Räumen, wo eine Feuerstätte wie beispielsweise ein Kamin oder ein Kaminofen betrieben wird, sollte zusätzlich zu einem Rauchmelder auch ein CO-Melder installiert sein.

Vorsicht vor Funkenflug und Glut

Offene Kamine bergen das Risiko herausfallender Funken oder spritzender Glutteile, vor allem bei harzreichem Holz wie Nadelholz. Daher darf der Bereich vor der Feuerstelle niemals mit brennbaren Materialien oder Gegenständen belegt sein. Glasschutzscheiben oder Funkenschutz-Schirme können hierbei helfen, das Entzünden umliegender Materialien zu verhindern.

Kinder schützen – Hitze nicht unterschätzen

Heiße Ofenscheiben und Außenflächen von Kaminöfen werden extrem warm. Befinden sich Kinder im Raum, sind stabile Schutzgitter oder geeignete Absperrungen sinnvoll, um Verbrennungen und Unfälle zu vermeiden.

Asche sicher lagern

Aschereste sollten ausschließlich in feuerfesten, nicht brennbaren Behältern aufbewahrt werden – und möglichst im Freien oder außerhalb geschlossener Wohnräume, denn Restglut in Asche kann noch lange später Brände auslösen. Brennstoff-Vorräte wie Holz oder Kohle gehören nicht direkt neben die Feuerstelle. Besonders die Holzreserve sollte mit angemessenem Abstand gelagert werden – und keinesfalls unmittelbar vor der Ofenöffnung.

Kaminzug langsam aufbauen

Beim Öffnen der Ofentür entsteht häufig ein kurzfristiger Rauchstoß, wenn der bestehende Zug nicht stark genug ist, die plötzliche Abgasmenge abzutransportieren. Deshalb sollte die Tür zunächst nur einen schmalen Spalt geöffnet werden. So kann sich ein ausreichender Unterdruck bilden, bevor die Tür vollständig offensteht.

Brennstoffqualität & Luftzufuhr

Für eine saubere und effiziente Verbrennung ist trockenes Holz unverzichtbar, – nur so entfaltet es seinen Heizwert ohne starke Ruß- und Rauchentwicklung. Zusätzlich benötigt das Feuer stets genügend Frischluft, damit die Verbrennung vollständig ablaufen kann.

Regelmäßige Wartung ist Pflicht

Die Feuerungsanlage sollte ganzjährig sauber und funktionsfähig sein. Brennraum, Verbindungsrohre, Rauchgaszüge und Ofenrohre müssen in regelmäßigen Intervallen gereinigt und überprüft werden. Fachkundige Unterstützung und weiterführende Hinweise erhalten Sie beim regional zuständigen Bezirksschornsteinfegermeister.