Eigentum in Metropolen so gefragt wie seit zwei Jahren nicht mehr

Das Interesse an Immobilien zum Kauf nimmt in Deutschland enorm zu – besonders in den Metropolen, berichtet das Portal ImmobilienScout24. Eigentum ist demnach so gefragt wie seit zwei Jahren nicht mehr. In vier von acht Städten sind die Angebotspreise bereits über dem Vorjahresniveau.

„Angesichts stabiler Zinsen und unzureichender Mietangebote rückt das Thema Immobilienkauf wieder stärker in den Vordergrund. Im Vergleich zum Vorjahr ist das Interesse am Eigentumserwerb erheblich gestiegen – in den Metropolen sogar um 49 Prozent.“, sagt Gesa Crockford, Geschäftsführerin von ImmoScout24. „Der Angebots-Überhang am Kaufmarkt baut sich bereits ab. Daher nehmen wir an, dass die Kaufpreise in Zukunft steigen werden.“

Kaufnachfrage steigt in den Metropolen um fast 50 %

Nachdem die Kaufnachfrage im Jahr 2021 ihren Höhepunkt erreichte und im Jahr 2022 einen deutlichen Dämpfer erfuhr, zog das Interesse nach Kaufimmobilien im Jahr 2023 bereits wieder an und steigt seitdem deutschlandweit nochmal deutlich: Besonders zeigt sich der Trend in den Metropolen, wo im Jahresvergleich das Interesse am Kauf – gemessen an den Kontaktanfragen bei ImmoScout24 – um 49 Prozent zugenommen hat. Dieser Trend ist auch im Umland der Metropolen (+31 %) zu beobachten, sowie in anderen Städten (+39 %) und im ländlichen Raum (+24 %). In allen Regionen liegt die Nachfrage damit deutlich über dem Vorjahresniveau.

Preise für Bestandswohnungen erholen sich weiter

Im ersten Quartal 2024 steigen im deutschlandweiten Durchschnitt die Angebotspreise für Bestandswohnungen zum Kauf um 0,6 Prozent auf 2.490 Euro pro Quadratmeter. Unter den acht Metropolen zeigt sich der stärkste Anstieg in Köln (+1,5 %) und München (+1,3 %). Leicht gesunken sind die Preise nur in Düsseldorf (-0,1 %).

Trotz dieser überwiegend positiven Preisentwicklung liegen die Preise oft noch unter denen des Vorjahres. Deutschlandweit wird eine Bestandswohnung 2,5 Prozent günstiger angeboten als im ersten Quartal 2023. Noch stärker fallen die Preisabschläge in Berlin (-5,1 %) und Frankfurt am Main (-5,4 %) aus. Auch in Düsseldorf (-3,3 %) und Köln (-2,6 %) sind die Preise noch nicht auf das Vorjahresniveau zurückgekehrt. Deutlich gestiegen hingegen sind die Angebotspreise im Vergleich zu Vorjahr in Leipzig (+3,4 %).

Angebotspreise für Neubau-Eigentumswohnungen

Überraschungen bringt das erste Quartal 2024 bei den Angebotspreisen für Neubauwohnungen, die sich nicht so stark erholt haben wie die Preise für Bestandswohnungen. Deutschlandweit sind die Neubaupreise um 0,5 Prozent im Quartalsvergleich gesunken – in München sogar um 1,6 Prozent. Dennoch wird weiterhin nirgendwo in Deutschland ein Quadratmeter Wohnfläche so teuer angeboten wie in der Bayrischen Landeshauptstadt: 10.481 Euro pro Quadratmeter zahlt man durchschnittlich beim Kauf einer Neubauwohnung. Das sind immer noch rund 3.500 Euro mehr als in der zweitteuersten Stadt Stuttgart, wo der Quadratmeterpreis bei 7.014 Euro liegt.

Auch in Leipzig, wo der Quadratmeterpreis für Neubauwohnungen mit 5.003 Euro so billig ist wie in keiner anderen deutschen Metropole, liegt der Preis leicht unter dem Vorquartal (-0,7 %). Im Jahresvergleich sind in Leipzig und Köln die Preise für Neubauwohnungen um 5,3 Prozent gestiegen. In Berlin gab es hier eine Preissteigerung von 4,8 Prozent.

Durchweg gestiegene Preise für Einfamilienhäuser im Jahresvergleich

Die Preise für Einfamilienhäuser in Deutschland zeigen im Quartalsvergleich sowohl im Bestand (-1 %) als auch im Neubau (-0,5 %) nur geringe Ausschläge. In Düsseldorf gibt es im Vergleich zum Vorquartal den stärksten Preiszuwachs im Bestand (+0,9 %), in Berlin den stärksten Zuwachs im Neubau (+1,2 %).

Gesunken sind im ersten Quartal 2024 die Angebotspreise für Häuser im Bestand in den Hochpreis-Metropolen München (-1,4 %) und Stuttgart (-1,3 %). Für Neubau-Häuser haben die Preise in Köln und Leipzig leicht nachgelassen (-0,7 %). Im Jahresvergleich zeigt sich der stärkste Preisanstieg für Wohnhäuser in Düsseldorf im Bestand (+1,7 %) und in Berlin beim Neubau (+5,4 %).