Bauzinsen steigen auch nach EZB-Entscheidung weiter

Am 6. Juni 2024 hat die Europäische Zentralbank die Leitzinsen um 25 Basispunkte gesenkt. Die Bauzinsen befinden sich schon seit Beginn des Jahres im Aufwärtstrend: Mitte Januar lag der Bestzins für eine zehnjährige Sollzinsbindung bei 2,93 Prozent, aktuell liegt er bei 3,11 Prozent.

„Die Zinssenkung der EZB war von den Banken Anfang des Jahres bereits eingepreist“, sagt Ingo Foitzik, Geschäftsführer Baufinanzierung beim Vergleichsportal Check24. „Ging man im Januar noch von fünf bis sechs Leitzinssenkungen in diesem Jahr aus, rechnen die Banken aufgrund der immer noch zu hohen Inflation mittlerweile nur noch mit ein bis zwei weiteren Senkungen für 2024. Deshalb sind die Bauzinsen seit Jahresstart in Summe wieder gestiegen.“

Der durchschnittliche Sollzins p. a. liegt derzeit bei 3,51 Prozent und damit 0,37 Prozentpunkte höher als im Januar. Bei einer Baufinanzierung in Höhe von 400.000 Euro und einem anfänglichen Tilgungssatz von drei Prozent entstehen damit nach Ablauf einer Sollzinsbindung von zehn Jahren 117.308 Euro an Zinskosten. Bei einem Durchschnittszins von 3,14 Prozent im Januar waren es 105.202 Euro an Zinskosten – 12.106 Euro weniger.

„Kaufinteressierte sollten sich von gestiegenen Zinsen nicht abschrecken lassen“, sagt Foitzik. „Wer ein geeignetes Objekt gefunden hat, sollte lieber jetzt finanzieren. Die Immobilienpreise haben in den vergangenen Monaten leicht angezogen und werden voraussichtlich weiter steigen.“