Im Juli 2024 registrierte der Immobilienverband IVD Süd bayernweit -11 Prozent weniger genehmigte Wohnungen als im Juli 2023. Der Rückgang in Baden-Württemberg betrug -32 Prozent.
„Die Wohnungsbaubranche befindet sich weiterhin in einer besorgniserregenden Krise, die Baugenehmigungszahlen in den beiden süddeutschen Bundesländern Bayern und Baden-Württemberg liegen auch im Juli 2024 massiv unter dem Bedarf“, sagt Stephan Kippes, Leiter des IVD-Marktforschungs-instituts. „Der Abwärtstrend bei den Baugenehmigungszahlen setzte bereits Ende 2022 ein und verschärfte sich seither, abgesehen von einigen Schwankungen bei den Monatswerten, immer weiter.“
Bayernweit wurden demnach im Juli 2024 lediglich rund 2.600 Wohnungen zum Bau freigegeben. In der längerfristigen Betrachtung seit Anfang 2019 entspricht dies dem schwächsten Monatswert. Gegenüber dem bereits kargen Vorjahresmonat Juli 2023 sind die Genehmigungszahlen nochmals um -11,1 Prozent geschrumpft. Gegenüber Juli 2022, also der Zeit vor der Trendwende, lag der Rückgang bei deutlichen -57,8 Prozent.
Im Oktober und November 2023 zeigten die Baugenehmigungen in Bayern mit jeweils knapp 5.200 Objekten zwischenzeitlich spürbar nach oben.
In Baden-Württemberg zeichnet sich ein ähnliches Bild ab: Mit rund 1.750 genehmigten Wohnungen im Juli 2024 wurde das Ergebnis aus dem Vorjahresmonat Juli 2023 mit -31,5 Prozent deutlich unterschritten. Gegenüber Juli 2022 betrug der Rückgang sogar -56,3 Prozent.
„Die immer noch schwierigen Finanzierungskonditionen, die massiven Kostensteigerungen für Bauleistungen aus den vergangenen Jahren sowie hohe Anforderungen an Neubauten bremsen den Wohnungsbau weiterhin massiv aus“, beschreibt Kippes die Lage. „Sollte die Regierung hier nicht schnellstmöglich einen Umschwung einleiten, werden die künftigen Wohnungsengpässe vielerorts noch drastischer ausfallen, als befürchtet.“